Sabah Rajab ist Palästinenserin und war eines der ersten Mädchen, die in Gaza surften. Viele junge Palästinenserinnen folgten ihr und entdeckten die Freiheit des Surfens für sich. 2014 spielte Sabah sogar die Hauptrolle im Dokumentarfilm „Chicks on Boards“ von Dörthe Eickelberg, ein Film über Surferinnen, die gegen alle Widerstände ihre Freiheit einfordern, „weil es mehr als ein Sport ist: Es ist eine Bewegung.“ Kurz nach der Veröffentlichung des Films hörte Sabah mit dem Surfen auf, um zu heiraten und eine Familie zu gründen, bevor sie 2022 als Schwimmtrainerin aufs Meer zurückkehrte und wieder zu Surfen begann. Ihr Traum war es, einen Schwimmclub für Mädchen zu gründen, um jungen Frauen das Schwimmen und Surfen beizubringen und ihnen Selbstvertrauen im Wasser zu vermitteln.
Dieser Traum endete mit dem Angriff Israels auf den Gazastreifen. Sabah musste ihre Heimat verlassen und ist nun obdachlos. Sie lebt mit ihren drei Kindern in Zelten und muss nun vor allem dafür sorgen, dass alle halbwegs sicher sind und am Leben bleiben. „Ich vermisse meine Stadt, meinen Sport, mein Skateboard, mein altes Leben, mein Zuhause“, sagte sie. “Alles, wovon ich geträumt habe, ist seit Beginn des Krieges zerstört worden.“ Einmal im Monat geht Sabah mit ihren Kindern zum Schwimmen ans Meer, kann aber wegen der vielen Boote nicht weit raus schwimmen. „Meine Kinder träumen von einem einfachen und erfolgreichen Leben, in dem sie sich sicher fühlen und lernen können.“
Auf der Flucht vor Bomben, dem andauernden Krieg, auf der verzweifelten Suche nach gesunden Lebensmitteln für ihre Kinder und in der ständigen Erwartung, in ein anderes Gebiet evakuiert zu werden, lebt Sabah in Angst. REBEL SURF möchte, dass sie ihren Traum weiter verfolgen kann: wieder ans Meer gehen, den Gazastreifen verlassen und Surf- und Schwimmlehrerin zu werden. Geld für Lebensmittel, Vorräte und einer Flucht aus dem Krisengebiet ist aber momentan das wichtigste. Über Sabahs Crowdfunding-Seite könnt ihr sie supporten und spenden.
https://www.gofundme.com/f/support-sabah-and-her-family-in-gaza
Gaza Surf Club
2014 war Sabah auch Teil des Dokumentarfilm „Gaza Surf Club“ zu sehen, der Surfszene in Gaza als Thema hatte. Der Gaza Surf Club wurde 2008 von Explore Corps gegründet, um den palästinensischen Surfern im Gazastreifen als Ressource für Bildung und Gemeinschaftsentwicklung zu dienen. Unter der Regie von Philip Gnadt und Mickey Yamine entstand ein Film über das Surfen im „größten Freiluftgefängnis der Welt“. In einem Land, das vom Krieg beherrscht wird, zieht es eine neue Generation an die Strände. Die Surfer des Gazastreifens haben die Besatzung und den politischen Stillstand satt und finden ihre persönliche Freiheit in den Wellen des Mittelmeers.